Systemische Methodenkompetenz ist mittlerweile ein zentraler Bestandteil der pädagogischen Professionalität geworden. Neben der grundsätzlichen Wertschätzung und einer respektvollen Haltung gegenüber den Klient*innen geht die systemische Arbeit von der Annahme aus, dass die Lösungsideen bereits in den Klient*innen vorhanden sind. Die Kunst ist, diese Lösungen mit den passenden Methoden aufzudecken, Lösungsschritte zu konkretisieren und die Umsetzung zu begleiten.
In der systemischen Arbeit werden Klient*innen motiviert und positiv bestärkt, die eigenen Ziele zu verfolgen, immer wieder zu überprüfen und neu zu formulieren, wenn sie nicht erreicht werden (können). Systemische Arbeit fördert aktives Zuhören. Fachkräfte achten gezielt darauf, die für den Beratungsprozess nützlichen Informationen zu sammeln. Sie stellen dementsprechend gezielte Fragen, die für die prozessorientierte Arbeit wichtig sind.
Systemische Methoden ermöglichen ein systematisches Vorgehen, das Fachkräften die praktische Arbeit erleichtert. Die Methoden werden kombiniert und flexibel auf die Bedürfnisse der Klient*innen angepasst.
Sie lernen in dieser Weiterbildung die praktische Anwendung und konkrete Einsatzmöglichkeiten ausgewählter lösungs- und ressourcenorientierter systemischer Methoden. Die einzelnen Methoden können Sie individuell in Ihrer pädagogischen Arbeitspraxis den Bedürfnissen Ihrer Klientel entsprechend einsetzen und anpassen. Die für die Weiterbildung ausgewählten systemischen Methoden sind für alle Fachkräfte der Sozialen Arbeit geeignet. Sie tragen nicht nur zur qualitativen Verbesserung der pädagogischen Arbeit bei, sondern auch zu einer klaren Abgrenzung in der Fachkraft-Klient*innen-Beziehung. Es wird eine gesunde Selbstfürsorge ermöglicht.
Die Methodenanwendung erhellt für die Fachkraft und auch für die Klient*innen die Grenzen der pädagogischen Machbarkeit und fördert somit eine Klarheit des Arbeitsauftrages für beide Seiten. Dem pädagogisch-professionellen Handeln wird ein Rahmen gegeben, in dem Fachkraft und Klient*in konstruktiv miteinander arbeiten können.
Inhalte
- Modulblock 1: Modul 1 – Einführung, Modul 2 – Systemische Fragetechniken, Modul 3 – Genogrammarbeit, Modul 4 – Assoziative Arbeit mit Bildkarten
- Modulblock 2: Modul 5 – Gestalterische Techniken in der systemischen Arbeit, Modul 6 – Zeitlich-räumlich orientierte Interventionen
- Online-Supervision in der Gruppe
- Modulblock 3: Modul 7 – Systemische Aufstellung, Modul 8 – Abschluss der Weiterbildung
Ziele
– Erwerb ausgewählter systemischer MethodenkompetenzenErlernen konkreter Einsatzmöglichkeiten der systemischen Methoden in den jeweiligen pädagogischen HandlungsfeldernFörderung ziel- und prozessorientierten Arbeitens auf dem Hintergrund einer systemischen HaltungErweiterung des methodischen Handlungsspielraums und Gewinnen von Flexibilität
Methoden
Kurze Wissens-Inputs, praktische Übungen, Selbsterfahrung und Selbstreflexion, Gruppenarbeit, Austausch und Praxisreflexion, kollegiale Beratung, Eigenarbeit, Supervision
Zielgruppe
Erzieher*innen, Heilpädagog*innen, Lehrkräfte aller Schulrichtungen, Sozialpädagog*innen/Sozialarbeiter*innen (Schul-sozialarbeit, AEH, beratende Arbeitsbereiche, offene Kinder- und Jugendarbeit, Kinder- und Jugendhilfe, betreutes Wohnen)
Bestandteile
Bestandteile sind: 7 Seminarblöcke bestehend aus 8 Modulen in insg. 4 Modulblöcken, 1 Online-Supervisionstag, kollegiale Intervision und selbstverantwortliche Arbeit incl. Abschlussarbeit (6–10 Seiten Dokumentation der Praxiserfahrungen mit den system. Methoden)
Teilnahmevoraussetzung
Hochschul- oder Fachhochschulabschluss oder eine Ausbildung im pädagogischen Bereich, 2 Jahre praktische Berufserfahrung in einem sozialen Beruf, aktuell eine pädagogische Tätigkeit ausübend
Zertifikat
Die Teilnehmer*innen erhalten bei Erfüllen aller Anforderungen ein Zertifikat mit Darstellung der Leistungsnachweise: Seminarteilnahme, Intervision, Abschlussarbeit, Supervision
Anmeldung
Schriftliche Bewerbung mit Lebenslauf und Motivationsschreiben für die Weiterbildung