Quereinsteigende und ehrenamtliche Helfer*innen übernehmen immer mehr Aufgaben in Arbeitsfeldern der Betreuung von Kindern und Jugendlichen. Oftmals verfügen sie über kein fachspezifisches Wissen, auf das sie in besonderen oder schwierigen Situationen im erzieherischen Alltag zurückgreifen können. Damit Engagement hier nicht zu Überforderung führt, sondern zur Professionalisierung beiträgt, bietet der Lehrgang diesem Personenkreis einen Zugang zu Grundlagen- und Handlungswissen und ermöglicht die praktische Erprobung neuer pädagogischer Vorgehensweisen und Methoden.
Inhalte
- Block 1: Erzieherische Haltung und Haltung in der Erziehung (Teil 1) – Basiswissen über kindliche und jugendliche Entwicklung, Lernen und Funktionsweise des kindlichen und jugendlichen Motivationssystems, Grundlagen der Annehmenden Pädagogik
- Block 2: Erzieherische Haltung und Haltung in der Erziehung (Teil 2) – Basiswissen über kindliche und jugendliche Entwicklung, Lernen und Funktionsweise des kindlichen und jugendlichen Motivationssystems, Grundlagen der Annehmenden Pädagogik
- Block 3: Regeln und Grenzen im erzieherischen Alltag – angemessene Selbstbehauptung in der pädagogischen Beziehung – grundlegende Regeln eines autoritativen Erziehungsstils, Möglichkeiten der beteiligenden Regelimplementierung, Umgang mit Regelverletzungen und Grenzüberschreitungen
- Block 4: Kommunikation, Feedback und kollegiale Beratung – Grundlagen menschlicher Kommunikation, typische Kommunikationsstörungen, Feedbacktechniken und Kritikgespräche sowie Modelle der kollegialen Praxisberatung
- Block 5: Gruppendynamik und Leitungsverantwortung – Grundlagen zu Führungs- und Leitungsstilen, zu Rollendynamik und Rollenerwartungen in Gruppen von Kindern und Jugendlichen sowie die soziometrische Analyse der Gruppenstruktur
- Block 6: Konflikte erkennen und konstruktiv lösen – Wissen über das Wesen und die Dynamik von sozialen Konflikten, über die menschliche Psychodynamik im Kontext von Konflikten sowie über Grundstrategien des pädagogischen Handelns im Konflikt
- Block 7: Erziehung im Kontext interkultureller Anforderungen / Pädagogische Arbeit und Recht – Vorschriften des BGB, JuSchG und der Schutzauftrag nach §8a SGB VIII
- Block 8: Abschlusskolloqium und Zertifikatsvergabe
Ziele
Diese Ausbildung stellt eine Grundqualifizierung für die Tätigkeit als pädagogisch qualifizierte Assistenz von pädagogischen Fachkräften in der Jugendhilfe und außerunterrichtlichen schulischen Betreuung dar. Die Teilnehmenden dieser Grundqualifizierung lernen, Basiswissen über Entwicklungsaufgaben von Kindern und Jugendlichen in der Praxis anzuwenden, Regeln des Betreuungsalltags partizipativ zu implementieren, Gruppen- und Konfliktdynamiken einzuschätzen und damit umzugehen. Sie kennen des Weiteren die rechtlichen Aspekte ihrer Arbeit, gehen mit hoher Sensibilität auf kulturelle Spezifika ein und nutzen interkulturelle Handlungskompetenz angemessen. Ebenso sollen Techniken zur Selbstreflexion und systematischer kollegialer Beratung erlernt werden, um das eigene Handeln zu reflektieren und ggf. zu korrigieren.
Methoden
Visualisierte Inputs zu Grundlagenwissen, Erprobung von Handlungswissen in Rollenspielen und Simulationen, angeleitete Selbstreflexion und Einheiten der Praxissupervision
Zielgruppe
Pädagogische Hilfskräfte aus Schülerkaffees, offenen Ganztagsschulen, Einrichtungen der Betreuung von jungen Flüchtlingen und deren Familien, sowie ehrenamtliche Mitarbeitende von Jugendfreizeiteinrichtungen und kirchlicher sowie verbandlicher Jugendarbeit
Bestandteile
16 Seminartage in 8 Blöcken
Teilnahmevoraussetzung
Abgeschlossene Berufsausbildung; Praxistätigkeit in den oben genannten Arbeitsfeldern
Zertifikat
Die Teilnehmenden erhalten bei Erfüllen aller Anforderungen ein Zertifikat von INPUT e.V.
Anmeldung
Die Anmeldung zur Weiterbildung erfolgt durch eine schriftliche Bewerbung, die einen Lebenslauf und ein Motivationsschreiben beinhaltet.